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Benzingespräche

Team Tuesday - 3 Fragen an Helmut Schurr

 

Wir freuen uns, Ihnen mit unserem "Team Tuesday" unser Team vorzustellen:

Alle zwei Wochen erhalten Sie einen Einblick hinter unsere Kulissen und erfahren mehr über die Menschen, die das Unternehmen zu dem machen was es ist. Heute stellen wir Ihnen Helmut Schurr (Verkaufsberatung) vor:


1. Was war Dein erstes Auto?
"Mein wirklich erstes eigenes Automobil kaufte ich während meiner Lehre anno 1961 von einem Arbeitskollegen in Frankfurt. Damals war ich gerade knapp 20 Jahre alt und hatte seit zwei Jahren den Führerschein der Klassen 1 und 3, durfte also Motorräder und Autos fahren. Dieses erste eigene Auto war ein hellblauer VW Käfer. Der lief zwar, war aber echt laut und musste vor der Zulassung auf mich den TÜV bestehen. Dort stand ich dann in der Schlange und da die Batterie schwach war, ließ ich den Motor laufen. Dies veranlasste den TÜV-Mitarbeiter zu dem Kommentar: "Der Käfer dahinten kann gleich in die Werkstatt fahren und einen Auspuff ersetzen." Also war's nix mit der Zulassung - vorerst. Denn ein Auspuff kostete damals etwa DM 40.- und dies bei einem Lehrlingsgehalt von DM 60.-. Als dies dann doch erledigt war, kümmerte ich mich um Musik im Auto, denn ein Radio hatte dieser VW nicht. Und dabei stellte ich dann fest, dass mein Auto aus dem Baujahr 1947 stammte. Eine Plakette auf dem Tank bescheinigte dies: "This car was made under the authority of the British Government". So oder ähnlich lautete der Text. Das Radio holte ich dann vom Schrottplatz, es war ein amerikanisches Modell, das ich dann einfach auf den Boden legte. Aber das Auto hatte viele Fehler, mein Budget war knapp und deshalb konnte ich diesen "Volkswagen" nur kurze Zeit halten. Und nach Hause - nach Stuttgart und zurück - konnte ich wegen der Anfälligkeit auch nicht fahren. Ich hatte mit Kumpels dies einmal ausprobiert. Prompt blieben wir liegen und mussten nach Frankfurt abgeschleppt werden. - Mein Vater hatte dann ein Einsehen und bestellte mir einen neuen Citroen 2CV. Und den VW, welcher in der letzten Zeit nur noch tagsüber zwischen 11 Uhr und circa 14 Uhr zum Fahren zu bewegen war, verkaufte ich an einen Hinterhofhändler, der mir doch noch DM 60.- bot. (Also beinahe ein Monatsgehalt.) Dies war die Geschichte meines ersten eigenen Autos und meines ersten "fast-Oldtimers"."

2. Woher kommt Deine Liebe zum Automobil?
"Ich bin ein Kind des zweiten Weltkriegs, denn ich wurde 1941 geboren. Und ich bin ein Stadtkind, aufgewachsen in der kriegszerstörten "Groß"stadt Stuttgart. Die Häuser meiner Eltern und Familie waren zerstört und das Geschäftshaus lag in Trümmern. Im 2. Untergeschoss überlebte ich den Bombenangriff, welcher dieses Haus bis zum Erdgeschoss zerstörte. Das Lagerhaus, einige Straßenzüge weiter, war bis in die Keller total zerstört und dort waren mehrere Lieferwagen mit zerstört worden. Mir ist bekannt, dass die Lieferwagen von der Firma Baur umgebaute mit weicherer Federung versehene Daimler Benz-Fahrzeuge waren. (Unsere Porzellanverkäufe sollten auf dem Transport nicht kaputtgehen.) Auch war ein Brennabor darunter, welcher der Privatwagen meines Vaters war und der Mercedes 130 Heckmotorwagen meiner Großmutter war auch dabei. Ein einziger Wagen überlebte als Holzvergaser den Krieg. Ein Mercedes 2,3 Liter; nach dem Krieg wurde dieses Auto wieder auf Benzinbetrieb umgebaut. Aber für die Firma brauchte man ja wieder Lieferwagen. Und der erste, den mein Vater anschaffte, war ein Opel P4 Kastenwagen, welcher mit Gas betrieben wurde. Er hatte einen Dachgepäckträger, auf welchem ein großer Sack lag, der mit dem Gas zu befüllen war. Eine Gastankstelle war in Bad Cannstatt. Mein Vater fuhr den Mercedes. Da er wegen einer Kriegsverletzung beinamputiert war, bekam der Mercedes - nein keine automatische Kupplung, die gab's damals noch nicht - einen Handhebel, um die Kupplung zu betätigen. Umständlich und gewöhnungsbedürftig, aber praktikabel. Anno 1952 fand unser Lieferwagenfahrer einen Opel Olympia, ja den mit außenliegendem Kofferraum, in einem hervorragenden Zustand als Gebrauchtwagen. Erst später erfuhren wir, dass es ein Unfallwagen war. Das komplette Vorderteil, also Motor, Getriebe, Vorderachse und Kotflügel mit Schnauze waren neu. Aber dieses Auto begleitete meine Familie viele Jahre. Weitere Opels kamen und gingen in der Folgezeit, manche sogar mit elektromechanischer Kupplung als Hilfe für meinen Vater. Übrigens erzählte er mir, dass er "im Feld eine BMW mit Seitenwagen" gefahren habe. Ein "schweres Motorrad mit Seitenwagenantrieb". Und das im russischen Morast!

Fazit: Ich hatte also in meiner Jugend viel mit Autos zu tun, außerdem war Basteln und Schrauben mein liebstes Hobby. Und ich habe viel mit Autos in der Familie und bei Bekannten erlebt. Dass ein Motor durch Benzin Bewegung/ Überwindung von Entfernungen ermöglichen kann, faszinierte mich. Und dann war ja damals, also in den 40er und 50er Jahren, kaum ein Auto unterwegs. Es gab einfach kaum Autos, ganz wenige Neue. Und Alte waren doch teuer, die sich kaum jemand leisten konnte. Außerdem war ich sehr häufig mit meiner Mutter im Auto unterwegs. So also entstand meine intensive Beziehung zum Automobil."

3. Wie würdest Du Deinen Traumklassiker konfigurieren?
"Nun war ich viele Jahre seit 2014 Mitarbeiter im Bechtel-Team und habe viele unterschiedliche Oldtimer erleben und genießen können. Unter all den Volkswagen, Opel, Jaguar, Porsche, Citroen, Renault und vielen weiteren Exoten - auch Rolls Royce und Bentley - und all den Fahrzeugen, welche ich während meiner vielen Jahre in der Oldtimerei bei Veranstaltungen und auf Messen in Deutschland und Europa fahren durfte und dies teilweise über längere Jahre hinweg, ist mir doch die vertrauenwürdigste und solideste Marke die Marke Mercedes-Benz. Und das mir am besten gefallende Modell ist der elegante Typ 220 S aus den Jahren 1956 bis 1959. Und dann natürlich als Cabriolet in Dunkelblau mit schwarzen Ledersitzen. Dieses Modell vereinigt meines Erachtens viel Charisma aus der Vorkriegsära mit dem technischen sowie stilistischen Fortschritt der 50er Jahre. Und trägt diese Aura mit Stil und Understatement. Ja, das ist mein Traum-Oldtimer."

Marke und Modell: Mercedes-Benz 220 S Cabriolet
Exterieur: Dunkelblau
Sitze: Leder schwarz



Individualrestaurierung

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Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme via Instagram, WhatsApp, per E-Mail (info@arthur-bechtel.com) oder telefonisch unter +49 7031 3069522.